Letzte Bearbeitung: 31.05.16 © Heinz-Peter Schmitz
Bediengerät M 33-1 der Anlage BSA 33 08.04.2010
Bedeutung der Anzeigen und Bedienelemente am Bediengerät 08.04.2010
Nach dem A-Netz das zweite Mobilfunknetz in Deutschland.
Das B-Netz wurde 1972 mit nur 37 Übertragungskanälen eingeführt. Anrufer mußten zudem wissen, in welcher Region sich der Empfänger gerade aufhielt. 1980 wurde das B-Netz mit weiteren Funkkanälen ausgebaut. Man unterschied dann zwischen dem B1-Netz (37 Kanäle) und dem B2-Netz (75 Kanäle). Sendeleistung Feststation 20 Watt, Mobilstation 10 Watt. Funkvermittlungsstellen hatten Übergang zum drahtgebundenen Telefonnetz. Kein Roaming (automatische Suche eines Teilnehmers im Netz).
Der Betrieb des B-Netzes wurde Ende 1994 eingestellt.
Das B-Netz |
Zweites Mobilfunktelefonnetz in der Bundesrepublik Deutschland ab 1972. Ebenso wie das A-Netz wurde das B-Netz im 150-MHz-Bereich betrieben; der Frequenzbereich lag bei 146 MHz bis 156 MHz. Im Gegensatz zum A-Netz wurden die Verbindungen im Selbstwählverkehr hergestellt. Im B-Netz waren 39 Duplex-Kanäle mit einer Bandbreite von 14 kHz und einem Kanalabstand von 20 kHz verfügbar. Als Modulationsart wurde wie im A-Netz die Frequenzmodulation mit einem maximalen Frequenzhub von 4 kHz eingesetzt. Die Signalisierung als auch die Sprachübertragung waren analog. Die Funkrufzonen erreichten bei einer Sendeleistung der Basisstation von 20 W einen Radius von 50 km, bei extrem hohen Antennen im Landbereich sogar bis zu 150 km. Das B-Netz war nicht zellular aufgebaut; ein Handover, wie in modernen Zellularnetzen, war im B-Netz nicht möglich, d.h. der Anrufer, der eine Mobilstation erreichen wollte, musste wissen, wo sich der Teilnehmer befand. Im Jahre 1980 wurde das B-Netz nach Einstellung des A-Netzes um dessen Kanäle erweitert, so dass insgesamt 76 Duplex-Kanäle zur Verfügung standen. Wegen der Erweiterungen wurde das alte B-Netz ab 1980 B1-Netz genannt, das neue Mobiltelefonnetz, bei dem auch der Frequenzabstand der Duplex-Kanäle verändert wurde, führte die Bezeichnung B2-Netz. Das B1/B2-Netz erreichte 1985 mit über 25.000 Teilnehmern, 850 Funkkanälen und 158 Funkstationen eine Flächendeckung und seine höchste Teilnehmerzahl. Das B-Netz wurde 1994 stillgelegt. |
Es gab folgende B-Netz Telefone:
Hersteller: | Typ | Netz |
Becker | AT 40 S | B1 |
Bosch | OF 4 C | B1 |
Telefunken | 40 15 C | B1 |
TEKADE | BSA 31 | B1 |
TEKADE | BSA 31 S | B1 |
SEL | SEM 304 | B1 |
SEL | SEM 304S | B1 |
Storno | CQM 220-20 | B1 |
Storno | CQM 220-20 | B1 |
Becker | AT 76 S | B2 |
Bosch | OF 4 D | B2 |
Telefunken | 8015 | B2 |
TEKADE | BSA 33 | B2 |
SEL | SEM 310 | B2 |
Storno | CQM 220-30 | B2 |
Ab Sommer 1980 wurden von allen Herstellern nur noch Geräte für das B2-Netz geliefert.
Für einen Funkfernsprechanschluß wurden durch die Fernmeldeabrechnungsstelle der Deutschen Post folgende Gebühren erhoben:
Abnahmeprüfung (Auch bei Wiederholungen): | 100,00 DM |
Monatliche Grundgebühr: Netz B | 180,00 DM |
wie vor Netz B2 | 270,00 DM |
Gesprächsgebühren: | Wie im Selbstwählferndienst |
Funkkanalzuschlag: | 8-18 Uhr= 1 Gebühreneinheit je 12 Sekunden |
18-8 Uhr= 1 Gebühreneinheit je 38 4/7 Sekunde | |
Abweichend hiervon für Gespräche über die Überleitvermittlung Berlin: | von 8-18 Uhr= 1 Gebühreneinheit je 20 Sekunden |
Quelle: Porsche 928 Autotelefon Kundendienstschule 02/81
Bediengerät M 33-1 der Anlage BSA 33A
Bedeutung der Anzeigen und Bedienelemente am Bediengerät
Ansicht von verschiedenen B2-Netz Komponenten
Rückansicht des TEKADE
B-Netz-Anlage von BOSCH
Unbekannte Version
TEKADE BSA 33
Hier das TEKADE BSA 33 im Kofferraum des 745iA Executive
Ansicht des TEKADE BSA 33
Schaltbild TEKADE BSA 33
Das B2-Netz wird wieder in meinen BMW 745iA Executive eingebaut
Durch einen dem Fahrzeug beiliegenden BMW- Auslieferungszettel konnte ich feststellen, daß der BMW 745iA Executive damals auf Wunsch mit der Sonderausstattung 0418 "Autotelefon B2 Vorbereitung Fahrerorientiert" für 223,00 DM und der Sonderausstattung 0684 "Antenne für Telefon B2 und Radio" für 482,00 DM (Gutschrift für Entfall der serienmäßigen automatische Antenne 350,00 DM) ausgerüstet worden war. Von diesen Teilen war bei meinem Kauf leider kein Teil mehr vorhanden.
Die eingebaute Antenne und der Antennensplitter mit Antennenkabel war vom zuletzt eingebauten C-Netz vorhanden. Eine C-Netz Autotelefonanlage habe ich später dazugekauft, ist aber zur Zeit nicht eingebaut.
Um einen Original Zustand des Fahrzeuges im damaligen Zustand wieder herzustellen, kaufte ich mir über eBay eine B2 Telefonanlage TEKADE BSA 33. Die fehlende B2-Netz-Funkantenne
konnte ich im März 2005 neu bei einem Fachhändler erwerben. Die Länge der Antenne beträgt von der Karosserie bis zur Spitze 1,20 Meter.
Das Sende-Empfangsteil ist im Kofferraum eingebaut. Ein Betrieb ist natürlich heute nicht mehr möglich, die Ausstattung soll aber den damaligen technischen Telefonstandard des Fahrzeugs zeigen.
Nach dem Zusammenbau der Mittelkonsole mit einem B2-Netz Bedienteil und original Telefonhörer entstanden diese Bilder.
C-Netz-Funk- und Radioantenne am 745iA Executive
Am 17.03.2005 wurde die jetzt originale B2-Funk- / Radioantenne auf 1,20 m abgelängt und montiert.
Antennensplitter für Funk- und Radioempfang im BMW 745iA Executive
Ansicht der eingebauten Komponenten B2-Netz
Bedieneinheit für das B-Netz von TEKADE in Funktion.
Die linken Zahlen im Display sind die als Beispiel zu wählende Telefonnummer, rechts die .00 ist die Anzeige des Gruppenfreisignals (GFS). Es gab GFS-Nummern von 00 bis 19 für die verschiedenen Funkbereiche. Anhand einer Karte konnte man die gewünschte GFS-Nr. für ein Gespräch auswählen. Bei der obigen Anzeige 00 sucht die Anlage einen freien Kanal in einem beliebigen Funkverkehrsbereich. Der Nachteil eines weniger günstigen Gebührensatzes wäre dann in Kauf zu nehmen.
Der grüne Punkt bedeutet, daß der Telefonhörer abgenommen wurde. Das Bedienteil und die Tastatur ist nach dem Einschalten beleuchtet. Weil das B2-Netz ja abgeschaltet wurde, ist der Feldstärkemesser ohne Ausschlag und eine Funktion des Telefons natürlich nicht mehr möglich.
Durch einen Meister in einem Dortmunder Funkfachgeschäft bekam ich noch folgende Informationen zum B2-Funknetz:
Mit der Taste "M" und der folgenden Eingabe von "01" bis "10" ließen sich Rufnummern im Speicher ablegen. Mit der Taste "R" und "01" bis "10" konnten diese gespeicherten Rufnummern wieder in das Display geholt werden.
Mit der Taste "G" wurde das Gruppenfreisignal (GFS) ausgewählt. Nach Drücken der Taste blinkt die GFS-Anzeige. Gewünschte GFS-Nr. (00 bis 19) eintasten, das Blinken hört auf, die GFS-Nr. wird angezeigt.
Mit der Taste "S" konnte ein Suchlauf im B2-Funknetz gestartet werden.
Durch Zuschriften von J.L. hier noch folgende Informationen zum B-Netz:
Beim TEKADE-Telefon blinkte das Display nach starten des Verbindungsaufbaus auf. Wenn der Funkkanal automatisch zugewiesen wurde und auf Funkverbindung durchgeschaltet war, war der entsprechende Kanal mit Rauschen zu hören.
Das Display blinkte nicht mehr, sondern der zu rufende Anschluss lief in seiner Zahlenfolge durch, verschwand und das wiederholte sich bis die Gegenstelle (Telefonanschluß) abnahm. Dabei hörte man das Klackern der Vermittlungsstelle wie auch sonst in den ganz frühen Zeiten des Selbstwählferndienstes.
Der Funkkanalzuschlag war ab dem Moment der Kanalzuweisung zu zahlen. Die Telefongebühren ab dem Moment wo die Gegenstelle abnahm.
Es kam später oft vor, dass alle Kanäle belegt waren. Für diesen Fall gab es ein Signal, wobei dann kein Kanal zugewiesen wurde.
Durch eine LED wurde mitgeteilt, dass die Selbstwählverbindung zur Gegenstelle aufgebaut wurde. Dem Angerufenen wurde dann durch eine Bandansage "Guten Tag, ein Funkruf wurde aufgebaut, bitte bleiben Sie am Apparat" mitgeteilt, dass ein Anruf für Ihn in Vorbereitung ist.
Die Funkvermittlungsstellen waren in ganz Deutschland in den wesentlichen größeren Städten platziert, so dass man einen gewissen Anhaltspunkt für das Auffinden des mobilen Teilnehmers hatte. Um nun den gesuchten Teilnehmer anzurufen, musste man folgendermaßen vorgehen:
Die Vorwahl des nächst größeren Ortes sowie dessen Teilnehmernummer bereit legen. Die zu wählende Telefonnummer war dann z.B. 069 05 589777 (Ortsvorwahl + Funkvermittlungszugang + Teilnehmernummer). Befand sich der Teilnehmer in dem Bereich wurde er automatisch über Funk gerufen. Die Verbindung wurde aufgebaut, wenn nicht kam das übliche Ta, Tü, Tä. Dann hat man es mit anderen Funkvermittlungsstellen ausprobiert. So konnte man theoretisch jeden Teilnehmer erreichen.
Diese Art der Anwahl war aber schon sehr aufwendig. Oft hat man aber allerlei Vorwahlen ausprobiert, bis man den Teilnehmer gefunden hatte.
Es gab Landkarten mit allen Funkvermittlungsstellen. Interessant hierbei: Hat man ein B-Netz angerufen, hat man natürlich auch nur den entsprechenden Tarif, den man im Festnetz für die Ortsvorwahl bezahlen musste, für das Funkgespräch bezahlt. Den Rest hat der B-Netzkunde über den Funkkanalzuschlag bezahlt.
Vielen Dank für die Infos an J.L.
Hallo
Tausch des undichten Fondservos der Klimaautomatik