Letzte Bearbeitung: 08.09.09  © Heinz-Peter Schmitz

Lederaufarbeitung der Executive-Ausstattung

 

Durch die UV-Einstrahlung der Sonne ist meine Executive-Ausstattung aus Wasserbüffelleder ausgeblichen worden. Anstatt Nutria (braun) waren die Ledersitze fast weiß geblichen. Das sah zu der übrigen Ausstattung wie untere Armaturenverkleidung und Mittelkonsole nicht gut aus, so dass eine komplette Lederaufarbeitung angesagt war.

Dazu braucht man:

Schleifschwamm, fein   Ledertönung   Imprägnierung   Haushaltshandschuhe   Schwamm zum Auftragen der Tönung

Erforderliche Mittel zur Lederaufarbeitung

Ich habe die Ledertönung, Imprägnierung und einen kleinen Schleifschwamm von der Fa. Lederzentrum aus D-37124 Rosdorf bezogen. Je nach Aufwand benötigt man zwischen 1 und 2 Liter Ledertönung. Hier die Internetadresse für Infos und Bestellung: www.lederzentrum.de

Um ein ordentliches Ergebnis zu bekommen, habe ich sämtliche Teile ausgebaut und so weit wie möglich zerlegt, um einen Farbauftrag bis in den letzten Winkel zu erhalten. Die Arbeit des Abschleifens und Einfärbens wird dadurch natürlich auch erleichtert. Ein Abziehen des Leders ist unbedingt zu vermeiden, weil dabei die Abnähungen am Sitz zerstört werden.

Als erster Schritt ist nach der Demontage das vorsichtige Abschleifen mit einem feinen Schleifschwamm angesagt. Damit wirklich vorsichtig das Leder anschleifen. Besondere Vorsicht ist im Bereich der Keder erforderlich. Ist man dort etwas zu unvorsichtig, liegt der Keder im Freien und die Erneuerung wird teuer.

Nach dem Anschleifen

Nach dem Anschleifen.

Anschließend wird der feine Abrieb mit Druckluft abgeblasen. Es geht auch mit einem Staubsauger oder anderen Mitteln.

Jetzt endlich kommt die ersehnte Farbauffrischung. Dazu habe ich Haushaltshandschuhe, eine kleine Schale für die Tönung und einen kleinen Schwamm benutzt. Die Tönung ist vor Gebrauch ordentlich aufzuschütteln und immer nur in kleinen Mengen in eine Schale zu kippen. Diesen Inhalt auch bei jedem Einfärben des Schwamms aufrühren um ein gleichmäßiges Ergebnis auf dem Leder zu erhalten.

Erste Tönung auf der linken Seite

Nach dem ersten Tönungsvorgang (linke Seite) um den Unterschied zu zeigen.

Unterschied der Mittelkonsole (rechts nach Einfärbung, die Erhebung oben hat sich nach Trocknung wieder geglättet.)

Je nachdem wie das Leder schon ausgeblichen ist, ist nach Durchtrocknung der Tönung ein weiterer Färbevorgang durchzuführen.

Ist man mit der neuen Einfärbung zufrieden, werden die Ledersitze mit einem weichen Tuch, z.B. Frotteehandtuch abgerieben. Danach sieht man eigentlich erst ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Zur endgültigen Fixierung wird ein Imprägniermittel aufgesprüht. Es verhindert eine Fleckenbildung bei nasser Kleidung.

Ansicht vorher / nachher. Der Beifahrersitz ist noch unbehandelt.

Ansicht vorher / nachher. Der Beifahrersitz ist noch unbehandelt.

Aufgrund der Nachfrage habe ich hier noch Fotos von der Farbauffrischung der hinteren Einzelsitze eingestellt.

So sah der linke hintere Einzelsitz vor der Einfärbung aus.

Wie man sehr gut sehen kann, ist der rechte Bereich der Rückenlehne mit dem aufliegenden Schleifpad schon vorsichtig angeschliffen worden. Dazu sollte man sich die Zeit nehmen, etwas zu kräftig und schon sind die empfindlichen Keder durchgeschliffen.

Wie oben schon geschildert, wird nach dem Anschleifen mit Pressluft der Abrieb vor allem aus den Kederbereichen entfernt. Dann wird mit dem Färbemittel und einem Schwamm der Sitz neu eingefärbt. Nach der Trocknung wird mit einem weichen Lappen nachgerieben. Färbevorgang je nach Lederzustand ggf. wiederholen.

 

Autor:

Heinz-Peter Schmitz